Umweltbildung und Nachhaltigkeit

Umweltbildung und Nachhaltigkeit sind wichtige Themen in der kirchlichen Erwachsenenbildung.

Teilnehmende des Umweltauditorenkurses
bekommen am 25.09.2017 ihre Zertifikate

Umweltbildung und Nachhaltigkeit sind wichtige Themen in der kirchlichen Erwachsenenbildung. Dieser Anspruch ist auch im Leitbild “Thesen zur Kirchlichen Erwachsenenbildung in der Diözese Passau“ formuliert, das im Jahr 1999 verabschiedet wurde:

„Die Globalisierung der Lebensverhältnisse lässt kirchliche Erwachsenenbildung neue Problemfelder in den Blick nehmen. Mit den Stichworten Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung sind Themen benannt, die nicht mehr lokal oder national begrenzt werden können, sondern global gesehen und zu einer umfassenden Solidarität führen müssen“ (Thesen zur Kirchlichen Erwachsenenbildung in der Diözese Passau, Passau 2001, S. 11).

Auf Initiative der damaligen Vorsitzenden, Prof. Dr. Martha Zechmeister CJ führte die KEB zusammen mit der Professur für Fundamenttheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Passau am 23. November 2002 ein Symposion zum Thema „Die Schatten der Globalisierung – Wieviel Chancen haben die Armen?“ durch. Die Referenten waren Dr. Heiner Geißler: „Gibt es zum Kapitalismus eine Alternative?“, Dr. Peter Eisenblätter: „Konzepte der Armutsbekämpfung – und der Widerstand gegen ihre Umsetzung“, Juan Vicente Fruet: „Land im Chaos. Hintergründe der argentinischen Wirtschaftskrise“, Dr. Martin Maier: „Kampf der Globalisierungen. Eindrücke vom Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung in Johannesburg, 26.08. – 04.09.2002". Das Symposion klang mit einer „fiesta latinoamericana“ in der „Gmoa“ der Katholischen Studentengemeinde Passau aus.

Es fällt auf, dass in den ersten Jahrzehnten kirchlicher Erwachsenenbildung das Thema „Umwelt- und Schöpfungsverantwortung“ auf Diözesanebene wenig behandelt wurde. Das heißt aber nicht, dass dieses Thema im Kontext kirchlicher Bildungsarbeit keine Rolle gespielt hätte. Fragen der Schöpfungsverantwortung wurden ganz stark v.a. von der Landvolkshochschule Niederalteich und der Katholischen Landvolkbewegung behandelt. Auch die Katholische Landjugendbewegung war bei diesen Themen v.a. seit den 80er Jahren sehr engagiert. Teilweise wurden die Veranstaltungen der Landvolkshochschule Niederalteich und der Katholischen Landvolkbewegung in Kooperation mit der diözesanen Arbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung durchgeführt.

»Verantwortungsgefühl
wecken«

Ein wichtiger Impuls für die Erwachsenenbildung ging von einer Grundsatzerklärung der Bayerischen Staatsregierung, der bayerischen Bistümer und der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche vom 11. Januar 2008 aus. Darin sprachen sich die Beteiligten für eine Zusammenarbeit in der Bildungs- und Umweltarbeit aus, um das „Verantwortungsgefühl der Menschen für nachhaltige Entwicklung und insbesondere für den Klimaschutz zu wecken“.

Ein Ergebnis dieser Zusammenarbeit war das Projekt „Klimaschutz braucht Bildung“, das die KEB Bayern und die Umweltbeauftragten der bayerischen Diözesen im Jahre 2012 gestartet haben. Ziel des Projekts war es, ein kirchliches Umweltmanagementsystem zu etablieren. In einer ersten Phase sollten kirchliche Umweltauditoren ausgebildet werden, die ein Umweltmanagement in kirchlichen Einrichtungen initiieren und begleiten sollten.
Themen der Ausbildung waren u.a.: Theologische Fundierung der Schöpfungsverantwortung, Einführung in das Umweltmanagementsystem, Energiemanagement, Umweltarbeit in Einrichtungen, Erfassung und Controlling umweltrelevanter Daten, Kennzahlen und Indikatoren, Erstellung eines Umweltprogramms, Öffentlichkeitsarbeit, Netzwerkarbeit in der Region.

In einer zweiten Stufe sollten kirchliche Umweltmanagementtrainer ausgebildet werden.

Überreichung des Zertifikats an den Geschäftsführer des Diözesanrats, Peter Oberleitner durch Generalvikar Dr. Klaus Metzl am 25.09.2017 Teilnehmende des Umweltauditorenkurses bekommen am 25.09.2017 ihre Zertfikate

Interview mit Sepp Holzbauer

In der Diözese Passau wurde der erste Umweltauditorenkurs im Jahre 2013 durchgeführt. Ein zweiter Kurs fand 2016/2017 statt. Beide Kurse liefen im Rahmen des Projekts „Klimaschutz braucht Bildung“. Diese Kurse wurden vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit gefördert.

Nach dem Auslaufen des Projekts und damit der staatlichen Förderung durch das Umweltministerium wurden 2018/2019 und 2020/2021 noch zwei weitere Umweltauditorenkurse durchgeführt.

»Klimaschutz
braucht Bildung«