Kirchliche Einsparungen

Kirchliche Erwachsenenbildung braucht eine solide finanzielle Grundausstattung. Sie finanziert sich durch Teilnehmergebühren sowie durch kirchliche und staatliche Zuschüsse.

Rückläufige Kirchensteuereinnahmen führten ab dem Jahr 2003 zu Einsparungen

Im Jahre 2003 hat sich die Diözese Passau aufgrund rückläufiger Kirchensteuereinnahmen zu einem umfassenden Sparpaket entschlossen. Im Zuge der Sparbeschlüsse der Diözese Passau nach einer Beratung durch die Fa. McKinsey kam es zu massiven Einsparungen in der Erwachsenenbildung. Eine Analysegruppe hatte sich speziell mit der Arbeit der Kreisbildungswerke befasst. In dieser Gruppe war ursprünglich vorgeschlagen worden, dass die Erwachsenenbildung künftig zentral von Passau aus organisiert werden solle. Im Zuge dessen wurde vorgeschlagen, die bestehenden Kreisbildungswerke aufzulösen. Eine Priorisierungskommission hatte im Mai 2003 die Aufgabe zu prüfen, was bei zurückgehenden Finanzmitteln in Zukunft weiterhin kirchliche Kernaufgaben sein sollten. Bei der Priorisierung landete die Erwachsenenbildung auf einem der hinteren Plätze. Es zeigte sich dadurch, dass die kirchliche Erwachsenenbildung innerkirchlich keine große Lobby hatte.

Zum 31. August 2003 wurde das Haus der Familie geschlossen. Das Haus der Familie war seit Gründung der DiAG deren Mitglied als auch Mitglied des Katholischen Landesarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung in Bayern. Auch das Geistliche Zentrum in Fürstenzell, ebenfalls Mitglied der DiAG, das viele Veranstaltungen in die DiAG einbrachte, wurde geschlossen. Nach etlichen Gesprächen des Vorstands mit Verantwortlichen der Diözese rückte diese von dem Vorhaben ab, die Kreisbildungswerke aufzulösen. Dies wäre auch schwierig zu bewerkstelligen gewesen, da die Diözese keinen Zugriff auf einen eingetragenen Verein hat.

Die Sparbeschlüsse waren trotzdem einschneidend. Der Zuschuss für die Erwachsenenbildung wurde um 56% gekürzt. Ein Geschäftsführer sollte in Zukunft für zwei Kreisbildungswerke zuständig sein. Pro regionaler KEB waren auch nur noch 10 Stunden für eine Verwaltungsmitarbeiterin vorgesehen. Jeweils zwei regionale KEBs sollten in Zukunft eine gemeinsame Geschäftsstelle haben. Dies führte jedoch zu Protesten bei den örtlichen KEBs, da die Wege in die Geschäftsstelle für die Ehrenamtlichen dann zu weit werden würden. Die KEB Deggendorf führte damals Pfarreibeiträge ein, um auch weiterhin eine eigene Geschäftsstelle behalten zu können. Die KEB Altötting und die KEB Rottal-Inn verfolgten ein anderes Konzept. Die beiden Vereine fusionierten zur KEB Rottal-INN-Salzach mit einer gemeinsamen Geschäftsstelle in Altötting.

Die Auswirkungen der Sparbeschlüsse auf die Arbeit der Kreisbildungswerke war enorm. Die Leistungsstatistik ging nach unten. Es konnten nicht mehr so viele Veranstaltungen geplant und durchgeführt werden. Auch die Kontakte zu den Bildungsbeauftragten litten durch die Kürzung der Geschäftsführerstellen sehr.

Die erfolgten personellen und finanziellen Reduzierungen sind leider bis heute in Kraft.

»Drastische Sparbeschlüsse
und Kürzungen«