Stationen der Gründung

Erwachsenenbildung war schon vor der Gründung der „Arbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung in der Diözese Passau“ ein wichtiges Feld für die Laienbewegung in der Diözese, das im Laufe der Zeit immer mehr ausgebaut wurde.

Gründung der Arbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung im Jahr 1961

Schon vor der Gründung der Arbeitsgemeinschaft für Katholische Erwachsenenbildung in der Diözese Passau im Jahre 1961 gab es in der Diözese ein vielfältiges Angebot an Erwachsenenbildungsveranstaltungen. Die Erwachsenenbildung wurde damals von der Katholischen Aktion getragen. „Die Katholische Aktion sah von Anfang an in der Erwachsenenbildung ein wichtiges Gebiet ihrer Arbeit, das sie sowohl inhaltlich als auch organisatorisch ständig erweitert“ (Josef Meier: Die Katholische Aktion im Bistum Passau von 1929 bis 1968, Passau 1980, S. 206).

Die „Katholische Aktion für das Bistum Passau“ war „die organisatorische Zusammenfassung aller für die Betätigung des aktiven Laienapostolats in Betracht kommenden katholischen Vereinigungen und Einzelpersonen zur zielbewußten Weckung und Förderung katholischen Denkens und Lebens auf allen einschlägigen Gebieten in Unterordnung unter die kirchliche Hierarchie“ (Oberhirtliches Statut für die Katholische Aktion 1948).

Bereits 1949 wurden Sexualethische Wochen und Eheseminare durchgeführt.

In den 50er Jahren gab es eine große Zahl verschiedener Einrichtungen, die alle in der Erwachsenenbildung tätig waren: Katholisches Sozialinstitut der Diözese Passau e.V., Katholische Landvolkbewegung, die katholischen Verbände, der Ausschuss für Ehe und Familie und das Christliche Bildungswerk.

So wurde beispielsweise das Katholische Sozialinstitut für die Diözese Passau e.V. am 18.01.1953 gegründet und am 24. Februar 1953 in das Registergericht eingetragen. Über diese Einrichtung heißt es in § 2 der Satzung:

"Seinen Zweck soll das Institut durch folgende Mittel zu erreichen suchen

  1. durch Anregung und Förderung des Studiums sozialer und beruflicher Fragen;
  2. durch Anregung und Veranstaltung von entsprechenden Vorträgen, Schulungswochen und Lehrgängen;
  3. durch Verbreitung und Durchsetzung der christlichen Soziallehre durch entsprechendes Schrifttum, durch Presse und Rundfunk;
  4. durch Anregung und Durchführung geeigneter Maßnahmen, die dem allgemeinen Wohle, der wirtschaftlichen und kulturellen Förderung der Arbeitnehmer dienen“ (Satzungen des Katholischen Sozialinstitutes der Diözese Passau e.V., 1953).

Besonders bedeutsam als Vorgängereinrichtung war das Christliche Bildungswerk. In ihrer Ausgabe vom 05.02.1946 berichtet die Passauer Neue Presse, dass im Auftrag des Bischofs ein Bildungswerk gegründet wurde, das sich die Aufgabe gestellt habe, „die Weltanschauung des Nationalsozialismus innerlich zu überwinden.“ Nach einleitenden Worten des Vorsitzenden, Domkapitular Johann Baumgärtl im überfüllten Redoutensaal in Passau sprach Dr. Egenter über das Thema „Der Wert der Wahrheiten und das christliche Ethos“.

Das Christliche Bildungswerk sah auch in den vielen Flüchtlingen, die in den Jahren nach dem Ende des 2. Weltkriegs in die Diözese gekommen waren, eine wichtige Zielgruppe, für die Bildungsangebote gemacht wurden.

Bei einer Obmännertagung des Christlichen Bildungswerks am 19. März 1950 in Passau wurden die Schwerpunkte und Themen besprochen.

Das Bistum Passau trat 1957 der Bundesarbeitsgemeinschaft für Katholische Erwachsenenbildung bei. Durch diesen Beitritt wurde es möglich, für Veranstaltungen der Erwachsenenbildung Bundesmittel zu bekommen.

Im Dezember 1961 wurde schließlich die Arbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung in der Diözese Passau gegründet. Erster Vorsitzender war Prof. Franz Eser. Die Arbeitsgemeinschaft arbeitete innerhalb der Katholischen Aktion und war gleichzeitig als Ausschuss des Diözesanausschusses der Katholischen Aktion tätig.

Am 18. Januar 1966 wurde Oberstudiendirektor Heribert Wild von Generalvikar Dr. Dachsberger als Diözesanvorsitzender der Katholischen Aktion für den Aufgabenbereich der Katholischen Erwachsenenbildung beauftragt.

Am 24. April 1968 wurde von der Katholischen Aktion ein Ausschuss für Erwachsenenbildung und kulturelle Aufgaben gegründet. Auch dessen Vorsitzender wurde Oberstudienrat Wild.

Am 03.06.1969 wurde die Arbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung als e.V. gegründet und es erfolgte die Eintragung ins Vereinsregister.

Der erste Haushaltsabschluss des neuen Vereins weist im Jahre 1969 ein Volumen von 130.269,20 DM auf.

»Weckung und Förderung
katholischen Denkens«