Kontakte in die Diözese Budweis

Einst rege Kontakte konnten nach Jahrzehnten wiederbelebt werden

Begrüßung im großen Rathaussaal
durch Bürgermeisterin Erika Träger         

Deutschkurs 2015 Im Biergarten nach dem Besuch der Landesausstellung in Aldersbach
Führung durch die Abtei Tettenweis
Grillen über den Dächern von Passau
Nach der Klosterführung im Biergarten
Stadtführung mit Josefine Windisch
Vor dem Empfang durch die Stadt Passau
Vor dem großen Rathaussaal
Deutschkurs Anfang der 90er Jahre mit Josef Bonauer, Pater Zdenek Demel und Barbara Bonauer (vordere Reihe von rechts)

Vor dem 2. Weltkrieg gab es vielfältige Kontakte zwischen Bayern und Böhmen. Auch kirchlicherseits wurden die Verbindungen zwischen der Diözese Passau und seiner Nachbardiözese Budweis gepflegt. So hatten beispielsweise Wallfahrten aus der Diözese Passau den Heiligen Berg in Příbram zum Ziel. Nach der Abtrennung der Sudetengebiete von der Tschechoslowakei durch das Münchner Abkommen betreute der Bischof von Passau als Administrator Teile des Budweiser Diözesangebiets. Während des Kalten Krieges kamen die ehemals regen Kontakte weitgehend zum Erliegen. Erst nach der „Samtenen Revolution“ im Herbst 1990 in der Tschechoslowakei konnte an die für viele Jahrzehnte unterbrochene Verbindung zu Böhmen wieder angeknüpft werden.

Pater Zděnek Demel, ein Salesianer aus Budweis nahm Anfang der 90er Jahre ein Promotionsstudium bei Prof. Karl Schlemmer auf. Josef Bonauer und Verantwortliche aus den Diözesen Budweis und Linz organisierten erstmals einen Deutsch-Kurs für Studierende der Universität Budweis, an denen oft auch Priester und andere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Diözese Budweis teilnahmen. Damit sollte eine sprachliche Grundlage geschaffen werden, um die neu aufgenommenen Kontakte zu vertiefen. Die Deutschkurse wurden jährlich angeboten und meist im September abwechselnd in Passau und Linz durchgeführt. In den ersten Jahren fanden die Passauer Kurse im Haus der Jugend, später auch im Haus St. Maximilian und im Spectrum Kirche statt. Anfangs dauerten die Kurse drei Wochen, später zwei Wochen. Es nahmen meist zwischen 30 und 40 (junge) Frauen und Männer teil. Ende der 90-er Jahre stieg die Diözese Linz aus der Organisation der Deutschkurse aus. Seit diesem Zeitpunkt finden die Kurse jedes Jahr in Passau statt. Lehrkräfte waren meistens Studierende und Absolventen der Universität Passau. Die Erwachsenenbildung organisierte ein kulturelles Begleitprogramm. So wurden Stadtführungen und Exkursionen beispielsweise nach Nürnberg oder in Klöster in der Diözese Passau angeboten. Die Studierenden hatten dabei die Möglichkeit, abseits des Unterrichts etwas über Land und Leute zu erfahren. Auch Brauereiführungen stießen auf großes Interesse. Ebenso wurden Begegnungen mit interessanten Personen ermöglicht. Da die Stadt Passau eine Städtepartnerschaft mit der Stadt Budweis unterhält, lud die Stadt Passau jedes Jahr zu einen Empfang in den Großen Rathaussaal ein.

Auf Initiative von Prof. Schlemmer wurden mehrere Symposien in Budweis organisiert. So fand vom 21. – 23. Oktober 2004 ein Pastoraltheologisches Symposion zum Thema „Pastoraler Aufbruch oder Selbsterhaltungsbetrieb? Missionarisch Kirche sein“ statt. Dabei kooperierten die Katholisch-Theologischen Fakultäten aus Passau und Budweis mit der Erwachsenenbildung. Namhafte Referenten wie Prof. Eugen Biser von der Universität München, Bischof Joachim Wanke aus Erfurt, Abt Martin Werlen aus Einsiedeln und Kardinal Vlk aus Prag nahmen daran teil.

Alle diese Aktivitäten wurden bei regelmäßigen Treffen der Katholischen Fakultäten Linz, Budweis und Passau geplant. Daran nahmen auch Verantwortliche der jeweiligen Diözesen teil. Die Erwachsenenbildung war durch ihre Geschäftsführer Josef Bonauer und Gerhard Mager vertreten. Jetzt nimmt Veronika Emmer an diesen Zusammenkünften teil. Neben dem Austausch der Katholischen Fakultäten werden auch neueste Entwicklungen in der Pastoral der beteiligten Diözesen besprochen. Ebenso wird dort der jährliche Deutschkurs geplant.

»Pastoraler Aufbruch oder
Selbsterhaltungsbetrieb?«